Sunday, February 13, 2011

So fing das Bloggen an: mit Stories aus dem Arbeitsleben

Hier ein wirklich altes Posting von 2005 mit historischem Wert: aus dem avisierten neuen Krimi ist das 2010 erschienene Joint Adventure geworden, en Häusle hond mir inzwische, und die Grammies sind noch immer scheisse.

Also:

SUNDAY, FEBRUARY 13, 2005

Schaffe, schaffe, koi Häusle baue, weil unmeeglich teier.....

Aber was soll´s? Sonntagabend, kurz vor sechs. In dreieinhalb Stunden ruft RBB an um ein Gespräch über die heutige Grammyshow zu führen, und ich bin in keiner Stimmung dazu. Weil die Grammies, wie fast jede der inzwischen unzähligen Award-Veranstaltungen, eine Übung im Selberrubbeln geworden sind. Waren vor Jahren noch die goldenen Dinger eine echte Anerkennung besonderer Leistung, sind sie nunmehr der Lohn für extreme Verkaufszahlen. Und wir wissen ja alle, daß das eine mit dem anderen nichts gemein hat.
Ich habe zuviele Freunde in der Musikindustrie. Das wird´s sein. Zuviele Freunde, die sagenhaft Musik machen und leer ausgehen. Verwandte, die im Studio sagenhafte Ohrwürmer basteln und leer ausgehen. Da stumpft man ab.
Also: Grammies heute nur für die Kohle. Nicht so wie die drei Rock-N-Road Bücher, die 1996, 97 und 98 bei Christoph Links in Berlin erschienen. Die entstanden aus reiner Liebe.
In zwei Wochen sind die Oscars dran. Das Neue Deutschland will einen Bericht. Können sie haben; warum nicht, die Oscars sind wenigstens noch im Rahmen der Politik zu sehen. Weil sie diejenigen belohnen, die mithelfen, der Welt unsere Erlösungskultur nahezubringen. Auch, wenn es die Macher nicht wollen. Aber der Inlandsgeschmack diktiert die Produktion, und keiner wird hundert Millionen Dollar für Subversives genehmigen. Also kann der Rechtsruck, der täglich peinlicher zu spüren ist, auch vor Hollywood nicht haltmachen.
Ein Reiseartikel ("Unbekannte Nationalparks") ist diese Woche fällig, mein Maui-Ausflug wird demnächst entsprechend umgesetzt -- und gerade sind Michael und ich dabei, als Team ein Drehbuch zu schreiben. Sohn Michael kennt Film, schreibt wie ein Weltmeister und ist noch zweisprachiger als ich. Schön, wenn die Kinder mehr draufhaben als ihre Respektspersonen. Die Story ist umwerfend, die ersten paar Minuten erinnern mich stark an den Geier, der ja auch mit einem Paukenschlag loslegt, und die ersten Texte fließen richtig schön schnöselig daher. Macht Spaß.
Das Mauibuch kommt auf Englisch. Hab ich schon gesagt, oder?
Ja, und zur Jahresmitte beginne ich mit dem neuen deutschen Krimi. Wieder in Kalifornien spielt er, wieder mit kranken, kaputten Leuten (die alle frisch aus den Gassen Santa Barbaras und den Weinpinten Santa Marias, den Mobilbuden Cambrias und den Prärien um Paso Robles gegriffen sind, alles Typen, die mir über den Weg liefen und sich irgendwie festkrallten. Mein Oberbeispiel ist mein alter Kumpel Joey, der zwanzig Jahre lang mit seinen Schäferhunden für eine amerikanische Biermarke um die Welt tingelte und ......... Frisbee spielte! Joey und Hund waren lange Jahre profi Frisbee-Freistil-Weltmeister. Sowas gibt´s.).
So isses. Eigentlich ein Haufen Arbeit, wenn man bedenkt. Da sage mal einer, so ein Schreiber sei ein fauler Sack.
Ond no immer hond mer koi Häusle.
Also ------ weiterschaffe!

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